Mythen und Missverständnisse über Barrierefreiheit

Julia Undeutsch
Julia Undeutsch

3 Min. Lesezeit

1. Von Barrierefreiheit profitiert nur eine kleine Minderheit

Barrierefreiheit hilft vielen Menschen.

Ungefähr 20% der Menschheit hat eine Art von Behinderung. Diese beinflusst nicht unbedingt die Fähigkeit einer Person, das Internet zu benutzen und deren Geld für dein Produkt auszugeben.

Ohne Barrierefreiheit könnte das Leben von Menschen mit Behinderungen drastisch negativ beinflusst werden, da sie keine Webseiten benutzen können.

Barrierefreie Webseiten sind einfacher für Suchmaschinen aufzuspüren, was es für jeden einfacher macht, sie zu finden.

Außerdem sind barrierefreie Webseiten auch besser für ältere Menschen (die vielleicht ihr Augenlicht verlieren, ihr Gehör, ihre Mobilität, oder kognitiven Fähigkeiten) - und rate Mal, wie alle werden (hoffentlich) älter. Und wir alle können jederzeit eine Behinderung bekommen, zum Beispiel durch einen Unfall.

Also lasst uns für unser zukünftiges Ich programmieren.

2. Barrierefreiheit ist ein Kurzzeitprojekt

** Barrierefreiheit ist eine andauernde Verpflichtung.**

Barrierefreiheit wird niemals verschwinden (genauso wie (Web) Security, zum Beispiel). Solange es Menschen auf diesen Planeten gibt, wird es immer das Bedüfnis an barrierefreiem Design geben.

Barrierefreiheit muss von Beginn an Teil des gesamten Entwicklungsprozesses sein: Business, Design und Qualitätssicherungsanfoderungen, Antrainieren von neuen Angestellten, und mehr.

Es wäre das Beste, wenn die Firmenkultur sich völlig dem Thema Barrierefreiheit verpflichtet, durch visionäres Leadership, das Ressourcen zur Verfügung stellt, Vollzeit-Anstellungen für Barrierefreiheit, sowie Jobmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen.

Es wäre enorm hilfreich wenn Menschen mit den verschiedensten Fähigkeiten und Behinderungen täglich zusammen arbeiten würden.

3. Barrierefreiheit kommt zum Schluss

Wenn Barrierefreiheit bereits zu Beginn des Entwicklungsprozess inkludiert wird, macht es die Arbeit leichter und münded in besseres Design als Retrofitting zum Schluss eines Projekts.

Wenn Barrierefreiheit erst als letzter Schritt inkludiert wird, kann es sehr schwierig sein, es einzubauen, was oft zu schlechtem Design führt, oder das es gar nicht mehr implementiert wird. Es macht den Prozess länger und teurer.

4. Barrierefreiheit ist schwierig und teuer

Barrierefreiheit von Beginn an miteinzubauen ist angemessen vergleichsweise zu den Kosten die Entstehen, wenn es erst zum Schluss eingebaut wird, oder Strafen bezahlt werden müssen.

5. Barrierefreiheit ist hässlich

Wenn das Design hässlich ist, solltest du nach einem anderen Designer suchen.

Die meisten barrierefreihen Features sind ohnehin unsichtbar und normalerweise nur mittels Bildschirmlesegerät erreichbar (zum Beispiel „Deskriptiver Text“). Den Code in semantischem HTML zu schreiben macht ihn nicht nur mehr leserlich, sondern verhilft auch zu besseren Suchmaschinenoptimierung.

Und seien wir mal ehrlich, in welcher Welt ist der barrierefreie Button auf dem Bild hier rechts hässlich?!

Ein Beispeil erstellt in codepen, das zwei Buttons zeigt, einen in seiner ursprünglichen Gestalt in grau, und einer gestyled mit blauem Hintergrund, weißen Text und gerundetem Rand.

Gehe auf Codepen um den Code zu erhalten!

6. Präsentation über dieses Thema am Front-End Foxes Day 2022

Schaue dir die Präsentation Mythen und Missverständnisse über Barrierefreiheit am Front-End Foxes Day 2022 in voller Länge, wo ich noch näher auf jeden dieser Punkte eingehe (auf Englisch).

Talk auf YouTube über Mythen & Missverständnisse über Barrierefreiheit.


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